Zweite Landessprache | |
Publiziert von Ka E. am 11.9.2014 | |
Gesendet: Dienstag, 11. September 2014 um 10:40 Uhr Von: Ka E. An: Louis, … Betreff: pour le dossier "les 3 langues nationales"! Lieber Louis, liebe … Was da geschieht ist empörend. Aus meiner Sicht muss die erste zu lernende Fremdsprache in unserem Land eine Landessprache sein. In der Deutschschweiz Französisch, in der Westschweiz Deutsch, in der italienischen/romanischen Schweiz Deutsch oder auch Französisch. Dies ist im Interesse des Zusammenhalts in unserem Lande. Ich halte auch den frühen Beginn mit dem Erlernen von Fremdsprachen mehr oder weniger als nutzlos. Wissenschafter stellen neuerdings fest, dass mit dem Lernen einer Fremdsprache dann begonnen werden sollte, wenn man die Muttersprache einigermassen beherrscht. Bei frühem Beginn beherrscht man am Schluss nichts. Während dieser Zeit sollte man den Kindern besser Rechnen, Mathematik und Naturwissenschaften beibringen. Ich persönlich habe mit 12 mit Französisch begonnen, mit 17 mit Englisch und mit 30 mit Italienisch. In allen Sprachen kann ich m.E. leidlich kommunizieren, auch verhandeln und ich hielt auch Vorträge mit Diskussion (etwa auf Französisch an GA-Konferenzen, oder beispielsweise an meiner Informationsreise in die USA, oder Besprechung mit Behörden in Levanto). Nach meiner Beurteilung bin ich bezüglich Sprachen gut über die Runden gekommen. - Die Frühsprachen-Apostel werden bzw. dürfen dies natürlich nicht glauben. Warum aber dieses Hintanstellen der zweiten Landessprache? Durch die starke Zuwanderung ist ein gesellschaftlicher und mentalitätsmässiger Wandel in Gang gekommen. Vielleicht die Hälfte der Bevölkerung besteht heute aus Eingewanderten inklusive Eingebürgerte, inklusive Secondos und Tertios. Diese haben bereits Mühe mit der Sprache des Landesteils, in den sie eingewandert sind. Die anderssprachigen Landesteile sind ihnen fremd, interessieren sie nicht; sie bewegen sich in ihren sozialen, religiösen und familiären Kreisen. Als zweite Sprache pflegen sie ihre Herkunftssprache. Man interessiert sich höchstens für Englisch, das weltweit dominiert, in Wirtschaft, Wissenschaft und (IT-)Technik, Kultur, sozialen Medien, und mit dem man sich weltweit verständigen kann. In grossen und kleinen Firmen wird Englisch gesprochen, sicher auch in der Westschweiz ansässige. - Das Verhalten unserer Behörden widerspiegelt im Grunde diese Situation. - Wer geht schon ins Welschland, macht ein Welschlandjahr, in einem Haushalt oder in einem Institut? Immer weniger machen Militärdienst, welcher Welsche, Tessiner und Deutschschweizer zusammenführte. Die Berührungspunkte auf landessprachlicher Ebene nehmen ab. - Man geht nach London, in die USA oder nach Australien... und neuerdings nach Berlin... ...und da kommen wir zum Meyer-Problem. Viele Vertreter der Elite aus Politik und Wirtschaft wollen in die EU, oder wollen sich zumindest dort möglichst einordnen, durch Wohlverhalten und Anpassen, bis zur Aufgabe der Souveränität. Der Meyer ist da nur ein Symptom dafür. Ob wir's wahrhaben wollen oder nicht, dominant in der EU ist Deutschland, wirtschaftlich und politisch. Ohne Genehmigung durch "Mutti" läuft nichts. In lettera43.it las ich gestern, dass die Ernennung der neuen Minister der EU-Kommission samt und sonders von "Mutti" gesteuert wurde ("ihre Leute", "an deren Rockschoss hängend"). In der italienischen Zeitung wurde sie "Frau Junker" genannt (als Schlagzeile und in einem Kommentar mit Foto von Junker und Merkel). - Nun, mindestens ein Drittel des oberen Managements in Schweizer Firmen besteht schon jetzt aus Deutschen. Und Meyer war lange Jahre in Deutschland tätig (Deutsche Bahn). Von Französisch oder gar Italienisch hat er nichts am Hut. Man ist auf Deutschland ausgerichtet. Da will und kann er sich doch mit einer Offerte in Französisch oder gar mit einem Projekt in französischer Sprache nicht auseinandersetzen.... Die aufgezeigten Entwicklungen, Ignoranz der Landessprachen, Ausrichtung auf den anglikanischen und immer mehr auf den deutschen Sprachraum führen in der Tendenz langfristig zu einer Auflösung der Schweiz, einen Zerfall in die originären Sprachräume. Heim ins Reich, heim in die EU! Heute Morgen höre ich am Radio, dass die Lehrer doch eine Landessprache als erste Fremdsprache wollen. Da scheint man die sich anbahnende unheilvolle Entwicklung endlich erkannt zu haben. - Kann sie noch abgewendet werden? Herzliche Grüsse Ka E. --------------------- Gesendet: Dienstag, 09. September 2014 um 09:28 Uhr Von: Louis An: Ka E., … Betreff: pour le dossier "les 3 langues nationales"! Mes chers, En lisant 24-Heures de ce matin, je dois dire ma stupéfaction en apprenant ce que les CFF (Andreas Meyer, CEO des CFF est originaire et né à Bâle Campagne) sont capables de faire ! Les exigences posées par les CFF sont tout simplement incompréhensibles, inadmissibles et méritent d’être dénoncées publiquement ! Il faudrait des lettres de lecteurs dans la NZZ, le BAZ et dans le BUND ! En fait, pour des offres portant sur 100 millions de francs suisses et pour des travaux en Suisse, les CFF exigent a) Qu’elles soient faites en allemand ! ….. (tout en laissant la possibilité de déposer des compléments en ANGLAIS… yes in Englisch ! yes, we can !!!) b) Que la réalisation ainsi que les phases ultérieures du projet se déroulent en allemand ! c) Que le personnel de l’entreprise dispose de bonnes connaissances écrites et orales de l’allemand ! (l’anglais… c’est pour la prochaine fois !) Conclusion : une grand entreprise vaudoise, MATISA SA, spécialisée dans ce genre de travaux, a dû renoncer à déposer des offres. Voilà ce qui arrivera en Suisse, dans 10 ans, si tous les cantons de Suisse allemande suivent, en matière d’enseignement du français à l’école, Thurgau et Nidwald… bientôt Luzern, Zug, usw. ! Je suis impatient de connaître la réponse d’Andreas Meyer suite à l’intervention musclée du Conseil d’Etat vaudois. Bonne journée et Avec mes meilleures salutations. Louis |
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