Syrien - eine Analyse
 
  Publiziert von Ka E. am 13.2.2016, am Morgen
 
  Lieber Es K.
 
  Die Meldungen über die Auseinandersetzung des Westens mit Russland erstaunen mich eigentlich, ja sind irritierend. In Syrien und in anderen muslimischen Staaten Demokratie nach westlichem Muster einzuführen ist nicht möglich, ist eine Illusion. Beispiele des Scheiterns sind doch genug vorhanden. Demokratie steht im Widerspruch zu den Ideen und Satzungen des Korans. Dem Koran müsste abgeschworen werden. Dies wird nie oder noch sehr lange nicht geschehen.....so lange wie der Austritt mit dem Tod bestraft wird.
 
  Dem Assad müsste geholfen werden, Syrien wieder unter Kontrolle zu bekommen und zu befrieden. Dann Unterstützung und Beeinflussung, dass er das Land wieder aufbaut. Dann Rückführung der Flüchtlinge, sollen ihr Land wieder herstellen, statt die westlichen Sozialsysteme zu plündern. Die gemässigten Rebellen sind einzubinden, der Isis zu zerstören, durch Assad und die Iraker, Iraner. Der kurdische Staat soll endlich errichtet werden. Dazu braucht es gewisse Land-Abtretungen von Syrien aber auch von der Türkei.
 
  Es scheint, dass die Russen dies erkannt haben. Für mich unverständlich die Haltung von (West-)Europa und der USA. Unrealistisch, uneinsichtig, starr, auf Illusionen aufgebaut.
 
Die kriegerischen Auseinandersetzungen im Nahen Osten gehen weiter, so wie es in den vergangenen zehntausend Jahren war. Hauptaufgabe des Westens wäre, durch kluge Politik die Kollateralschäden für den Westen zu minimieren, etwa millionenfache Invasion durch "Flüchtlinge"!
 
  Eindrücklich, die Begegnung des Papstes mit dem Metropoliten von Moskau, nach tausend Jahren. Endlich wird festgehalten, dass den Christen im Nahen Osten geholfen werden soll. Der Westen hat in dieser Frage stets stille gehalten. Ja, gar Muslime im Kampf gegen Christen unterstützt (Kosovo).
 
  Die vielen  - von der Nato (heute Morgen am Radio) "nicht zu nennenden!" -  Gegensätze mit Russland hinterlassen den Eindruck, da wird eine Konfrontation am Leben erhalten oder reaktiviert. Russland macht in der Ukraine seinen  - früheren -  Einflussbereich geltend. Als Neutraler kann ich da bloss mit den Achseln zucken, verständlich ist es. Alte, und ganz alte Reflexe im Westen kommen hoch, man ist gegen die Russen. Die Schweizer Politiker sollten sich hüten, Partei für die EU und die USA in dieser sich möglicherweise verschärfenden Konfrontation zu ergreifen.
 
  M., mein russischer Freund  - wohnte 1994 während seines Stages bei Sarasin bei uns -   hat mir erstmals seit 20 Jahren auf meinen Neujahrsbrief (noch) nicht geantwortet. Er arbeitet seit etwa drei Jahren im Finanzbereich von Putin. Als ausgebildeter Nof werde ich der Sache in geeigneter Weise nachgehen. Auf jeden Fall werde ich M. nächstes Jahr wieder schreiben..... - Eine praktische Auswirkung der neu aktivierten Gegensätze mit Russland?
 
  Während ich diese Zeilen tippe, höre ich den Waltz No. 2 von Dmitri Shostakovich, für mich grossartig, da kommt die russische Seele hoch....
 
  Noch einen schönen Tag wünscht Dir
 
  mit freundlichen Grüssen
 
  Ka E.