Rentenumwandlungssatz BVG

Publiziert am 6.2.2011 von Benno

Der Rentenumwandlungssatz für die Obligatorische Berufliche Vorsorge muss gesenkt werden. Er ist zur Zeit auf 6,8 und soll sukzessive auf 6,4 gesenkt werden (Jährliche Rentenhöhe in % des Kapitals im Alter 65). Die Senkung ist notwendig, weil die Lebenserwartung zugenommen hat. Wer schon etwas von Zinseszins- und Rentenrechnung, und Wahrscheinlichkeiten (hier Erlebens-/Todesfallwahrscheinlichkeiten) gehört hat, sollte nachvollziehen können, dass wenn die Leute im Durchschnitt länger leben das mit 65 vorhandene Kapital über eine längere Zeit zur Zahlung der Renten reichen muss, also der Rentenumwandlungssatz tiefer angesetzt werden muss.

Das Problem ist nun, dass alle Renten bis ans Lebensende garantiert sind. Damit das Kapital trotzdem bis ans Lebensende reicht, könnte natürlich versucht werden, einen höheren Ertrag auf dem vorhandenen Kapital zu erwirtschaften, es z.B. spekulativer anzulegen. Zu was dies führt, haben wir ja in den letzten Jahren nun erfahren. Wenn der Rentenumandlungssatz nicht gesenkt werden sollte, werden die bereits laufenden Renten von den Beiträgen der aktiven Generation bezahlt werden müssen. Das ist nicht in Ordnung. Das ist Beitragsklau!

Kommentare

  1. In einem Mail von heute im Rahmen des Freitagsclubs habe ich folgendes geschrieben:

    ……Oder siehe meinen Beitrag, zur Zeit der Abstimmung, zum Umwandlungssatz BVG, mit Prognose. Diese Woche las ich einen Artikel von Colette Nova, in dem sie die Senkung des Umwandlungssatzes als unumgänglich darstellt. Zitat „….und zwar rasch…!“

    C.N. ist eine Linke, und Gewerkschafterin, und war mir seinerzeit und schon lange als sture Befürworterin von unrealistischen Forderungen mit unfundierter Argumentation im Gebiet der Zweiten Säule aufgefallen. (Eben lese ich im Google, dass C.N. vor einem Jahr zum Bund gewechselt hat, als Vizedirektorin ins Bundesamt für Sozialversicherungen, wo sie – vermutlich – auf den Chefposten aspiriert. Interessant: plötzlich sieht man wie es ist. Und Beweis wie die Linke da in Hetze und Demagogie gemacht hat, und das gläubige Stimmvolk fällt herein….)

  2. Der Beitrag wurde von Benno im März 2010 im Vorfeld der Volksabstimmung als E-Mail abgefasst. In der Abstimmung vom 7.3.2010 wurde die Senkung des Umwandlungssatzes abgelehnt.
    Das Problem der Unterfinanzierung der Renten bleibt bestehen. Man wird darauf zurückkommen müssen.

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